Der Türmersturm
Einer unserer Stadttürme
Bayerischer Heimatpreis 2018
geht an den Heimatverein 23.07.2018
Der alte Schloßgraben
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Der neue Stadtschreiber ist da!
Erhältich bei Bücher & mehr und Ellwanger
Der Wiwaweiher
Der See mitten in unserer Stadt :)
Die Altstadt
Das Herz unserer Stadt

Kosaken

Herzogenaurach. Seit der Französischen Revolution (ab 1789) war Europa in Unordnung geraten. Ab 1795 erschienen französische Revolutionsarmeen auf süddeutschem Boden und französische Armeen wälzten sich durch Franken. Aufgrund der unterschiedlichen Bündnisse war das Hochstift Bamberg - und mit ihm die bambergische Stadt Herzogenaurach - bald von kaiserlichen, bald von preußischen oder französischen Truppen besetzt. Hinzu kam, dass Bayern, das sich frühzeitig auf die französische Seite geschlagen hatte, durch einen Sondervertrag mit Frankreich die Hochstifte (Bistümer bzw. Erzbistümer) Bamberg und Würzburg zugesprochen erhalten hatte.

Schon am 28. November 1802 wurde an den Toren Bambergs das bayerische Wappen angeschlagen. Somit hatte das Hochstift aufgehört ein selbstständiger Staat zu sein und Fürstbischof Franz von Buseck legte tags darauf die weltliche Regierung nieder und entband seine Beamten und Untertanen von dem ihm geleisteten Treue Eid.

Für Herzogenaurach begannen nun schwere Zeiten: preußische und französische Truppen lösten sich als Besatzer ab, ein Wallfahrtsverbot verhinderte künftige Bittgänge nach Dettelbach oder Hannberg. Der Kirchweihschutz, der Sebastianitag und der Kilianstag wurden abgeschafft, - die Gläubigen seufzten schwer unter den  harten Auflagen.

Wer geglaubt hatte, dass mit Napoleons Niederlage in Russland stabile Verhältnis einkehren würden, sah sich getäuscht. Vor allem die wirtschaftliche Not war beängstigend. Über 140 000 Gulden an Kontributionen (Kriegszahlungen) hatten die Stadtkasse geleert. Hinzu kamen Abgaben an Vieh und Naturalien. Herzogenaurach waren binnen weniger Jahre total verarmt  und 1820 mussten nicht weniger als 300 Bürger (von ca. 1200) aus den Notmagazinen der Stadt mit verbilligtem Getreide versorgt werden.

Nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon tummelte sich außerdem fremdländisches Kriegsvolk auf deutschem Boden. Auf diese Weise kamen auch russische Kosaken in unsere Gegend, und zwar, wie überliefert wird nach Beutelsdorf. Im Jahr 1813 wunderten sich die Beutelsdorfer über die eigenartigen Gewohnheiten der Fremdlinge, die im Winter hier einquartiert waren. Die Kosaken heizten die Backöfen in Beutelsdorf an, liefen dan hinaus zum Klingenweiher, hackten dort das Eis auf, badeten im eiskalten Wasser, liefen dann zurück, schaufelten die Glut und Asche aus den Öfen, krochen in die Röhren bzw. Öfen hin ein und verbrachten die ganze Nacht in den Öfen.

                                   Klaus-Peter Gäbelein

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