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Hornochsen

Herzogenaurach/Höchstadt Wenn Herzogenauracher Flacken und Höchstadter Roidl  aufeinandertrafen, da flogen früher die Fäuste und mancher Prügel wurde in Bewegung gesetzt. Heute ist das Faustrecht zwischen den beiden Städten außer Kraft gesetzt, was aber nicht heißen soll, dass es nicht noch verbale Auseinandersetzungen gibt, wenn die „Ureinwohner" aufeinandertreffen.

Die Heimatvereine aus der „Perle des Aischgrundes" und „dem Diamanten an der Aurach" (Zitat vom Herzogenauracher Heimatvereinsvorsitzenden) verstehen sich zwar bestens, aber ein paar Sticheleien müssen schon sein, wenn man sich begegnet. Als beim jüngsten Gastspiel der „Hornochsenband aus Höchstadt" am Freitag in der voll besetzten Gaststätte Heller Klaus-Peter Gäbelein seinem Höchstadter Kollegen Georg Römer eine wenig druckreife Definition des Begriffes „Hornochse" entgegenschmetterte, reagierte der Römer Schorsch (gespielt !) ungehalten und forderte seine elf schmuck gewandeten Musiker auf, den Raum wegen der Schmähungen zu verlassen. Besänftigt werden konnte er nur durch „Wiedergutmachungsgeschenke" in Form einer schmackhaften Osterhasendame aus feinster Schokolade, einiger Dosen Schnupftabak und einer Riesendose kleiner Fruchtgummikarpfen, „lauter kleine Fridolin", wie Gäbelein in Anspielung auf der Höchstadter Mammutkarpfen am Ortseingang anmerkte.

Nach all dem verbalen Vorgeplänkel und Römers kurzer Bemerkung „Wart neer, denern sauf mer des Bier wech!" ging es dann fast musikalisch zur Sache. Und da bewiesen die „Hornochsen", dass sie ihr Handwerk, sprich ihre Instrumente hervorragend beherrschen. Die eigens mit einem Schlagzeuger und zwei „Quetschenspielern" verstärkte Bläsergruppe, versetzte das Publikum in Verzückung. Es dürfte wohl einmalig in der Geschichte der 1000 Jahre alten Städte sein, dass man Höchstadtern stehende Ovationen in Herzogenaurach entgegengebracht hat, wie am Freitag beim Heller, als der „Ober-Hornochse" Römer seine Truppe am Ende mit begeisternden Jazzrhythmen zur Höchstform animierte.

Doch weil das Ganze ja als „Fränkischer Musikabend mit fränkischem Swing" deklariert war, durften heimatliche fränkische Klänge nicht fehlen und auch ein wenig bayerisch und böhmisch gab es als flotte Beigaben der Blasmusiker. Mit dem Lied von den „rohen Klößen" und dem „Karpfenlied" als Lobeshymne an den großen Fridolin im Höchstadter Kreisl und die vielen kleinen Fruchtgummikarpfen in der Dose hatten die Höchstadter ihr Ziel fast erreicht: die Brauerei Heller war um etliche Maß Bier ärmer, aber bei weitem nicht  restlos leer getrunken.

Fazit: Die Hornochsen von der Aisch  sind gern gesehene Gäste an der Aurach,  hervorragende Musiker und die kleinen gegenseitigen Schmähungen sind das Salz in der Notensuppe.                                                                      Klaus-Peter Gäbelein

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