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Gesprächsabend: Wenn der Dialekt stirbt

Herzogenaurach. Unser fränkischer Dialekt ist nicht nur einmalig, er ist vor allem auch bildhaft und treffend, unsere Sprache würde noch mehr verarmen, gäbe es die zahlreichen Mundartausdrücke nicht, so lässt sich das Ergebnis des jüngsten Gesprächsabends beim Heimatverein zusammenfassen. Unterhaltsam und lustig ging es zu, als man an konkreten Beispielen das Besondere unseres Dialekts herausstellte.

Wie lautmalend bildhaft und treffend sind doch Begriffe wie „Waggerla, Haggerla, Heigeing, Broddslsubbn, Genskroogn oder wie der Herr, su es Gscherr sowie die alte fränkische Weisheit „nedd gschennd is globbd gnuch“. Übersetzung notwendig? Die gibt es beim nächsten Gesprächsabend im Heimatverein im neuen Jahr.

In der letzten Gesprächsrunde lebten alte Begriffe wieder auf, wie „alda Bärschdn oder Gradzbärschdn“ und man konnte erfahren, was a Grischberla, a Reigschmeggder, a Bridschn oder a Bridschla is, des wu vielleichd aa nu bridscherbraad doohoggd. Es ging um Grambfhenna, Greinmaicherla, Säffdl oder den Begriff „Lusch oder Luschn“. Letzteres kennen Kartenspieler von einer Karte, die keinen Stich bringt oder von Bauern, die eine Kuh besitzen, die nicht trägt.

Herbert Dummer und Klaus-Peter Gäbelein servierten den Zuhörern eine Vielzahl von Begriffen welche die spravhlichen Besonderheiten des Fränkischen anschaulich demonstrierten, wie die „weichen Konsonanten b, d oder g“ anstelle der harten hochdeutschen P, t oder k. Beispiele gefällig? In Franken „kummd“ eds ball der Gnechd Rubbrecht midn Nigolaus, mir ham in Herziaura aa an „Greisverkehr“, nämli den Bosdgreisl! Mir schdrodzn vor lauder Dabferkeid, kehrn niggs undern Debbich, ham für unsern Garden an Glabbschdull und wenns draußen gladd is, dann hauds dich gschdreggderlängs hie. Beleidichde Bersonen hänga oftmals ihr Läädschn noo und umtriebige Midmenschen sänn „wie a Bederla auf aaner Subbn“., die Nachbarin, die nicht nur an Alter, sondern auch an Gewicht zugenommen hat, „is ganz schee ausannanner ganga und ihr Gemahl nach seiner Operation „ganz schee zamganga“.

Wenn man in Franken behauptet „mir droogn wos“, dann hat das noch lange nichts mit „Droogn“, als mit unerlaubten Rauschmitteln wie Drogen zu tun, wir tragen halt etwas und das kann auch a „schwers Bäggla“ sei(n). „A Drachd“ ist eine modische, lokale Besonderheit und hat mit „aaner Drachd Brügel“ (einer Tracht Prügel) rein gar nichts zu tun. Im Wirtshaus gibt es beim Kartenspielen in Franken „nu an Brunskardler“ und der darf nicht unbedingt „brunnsdumm“ sein. Und was hat mein Großvater wohl gemeint, wenn er mir zugerufen hat „wennsd mer nedd gehsd, noch kummer der“.

Nur bei uns in Frangn gibd es „an Schuddgoggerer“ und „an aufgschdelldn Mäusdreeg“ und der Stammtischbruder, der pünktlich mittags nach Hause gehen muss, „schdedd ganz schee under der Fuchdl vo seiner Aldn, der Gradzbärschdn der aldn wall die hald nedd neer die Husn anhodd, sondern aa an gscheidn Badscher hodd!“

Klaus-Peter Gäbelein

Fazit: Uns allen würde etwas fehlen und unsere Sprache würde noch mehr verarmen, denkt man nur an das „technisierte Hochdeutsch“ der jüngeren Generation.

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