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Von den Anfängen des Automobils in Herzogenaurach Teil 3

Vor 80 Jahren: Staub-Plage statt Schlaglöchern und der Ruf nach Verkehrsberuhigung

Während sich heute die Kraftfahrer über steigende Spritpreise ärgern und die Mineralölgesellschaften offenbar willkürlich die Preise diktieren und die Herzogenauracher sich an vier großen Tankstellen über die Preistreiberei ärgern, war das vor dem Krieg anders und einfacher.

Von Tankstellen im heutigen Sinn kann damals noch nicht die Rede sein: es waren Zapfsäulen, bei denen die Betreiber noch per Handbetrieb das Benzin in den Tank pumpten.

Zwischen drei Benzinmarken konnten die Autobesitzer wählen: Bei Friedrich Welker (Hauptstraße 26 vor der heutigen Sonnenapotheke) tankte man die Marke mit der großen Muschel (Shell), Heinrich Peetz in der Ritzgasse 4 bot seinen Kunden Esso Benzin an. Die Zapfsäule stand am Ende der Hauptstraße gegenüber der Gaststätte „Bayerischer Hof". Und in der Kellergasse 4 bei Hans Zimmerer gab es „deutsches Benzin" aus den Leuna  Werken bei Halle. Der Industrieableger der BASF  (Ludwigshafen) produzierte seit 1916 südlich on Halle Benzin aus Braunkohle und sollte später für Hitlers Weltmachtpläne von Bedeutung werden. „Dass die „Zapfstelle" Welker in den 50-er Jahren vom Mutterkonzern besonders belobigt worden ist, weil man bei einer Rallye besonders viel Kraftstoff verkaufte, sei nur am Rande erwähnt.

Doch noch immer bestimmten in erster Linie Motorräder das Verkehrsaufkommen im beschaulichen Herzogenaurach. Und dennoch gaben die Fahrer der Krafträder 1928 Anlass für Ärger und eine Eingabe an den hiesigen Stadtrat. Bürgermeister Schürr gab mit Datum vom 06. Dezember 1928 auf die Beschwerden mehrerer Einwohner Antwort und richtete gleichzeitig eine Bitte an das Bezirksamt in Höchstadt: Darin heißt es:

„Die Bewohner der Erlanger-, der Würzburger- und der Bamberger Straße  richten durch den Stadtrat ein Gesuch an den Bezirk um die Teerung der innerhalb des Stadtgebietes gelegenen Bezirksstraßenstrecken. Es wird berechtigte Klage +über die während der Sommermonate bestehende außergewöhnliche Staubplage erhoben, die nicht einmal gestattet ein Fenster öffnen zu können.

Diese Missstände, die sich naturgemäß durch den zunehmenden Auto- und Motorradverkehr noch bedeutend verschlimmern werden, bedürfen vom gesundheitlichen Standpunkt aus dringend der Abhilfe."

Stadtrat Ruhmann beantragte außerdem Folgendes: „.... Mit Rücksicht auf die Verkehrssicherheit, die bei den teilweise engen Straßen geboten ist und mit Rücksicht auf die starke Verschmutzung der Häuserfronten, die Fahrgeschwindigkeit der Kraftfahrzeuge von 30 km auf 20 km innerhalb des Stadtgebietes herabzusetzen."

Seine Stadtratskollegen stimmten dieser Eingabe einstimmig zu und Bürgermeister Schürr leitete dies in seinem Gesuch an das Bezirksamt in Höchstadt weiter. 

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