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Polizei 2

Von der Stadtpolizei zur Landespolizei

Oder „Von den Blauen zu den Grünen"

Herzogenaurach (gä) Voll besetzt war der Herzogenauracher Steinweg beim letzten Gesprächsabend des Heimatvereins „So war es früher....", als es um die Geschichte der Herzogenauracher Polizei nach dem 2.Weltkrieg ging.

Vorsitzender K.-P. Gäbelein gab zunächst eine kurze Einführung in die Geschichte der Bayerischen Polizei seit dem 19. Jahrhundert. Im Juni 1946 erlaubten die US-Besatzer gegen das zunehmende Bandenwesen die Gründung einer Landpolizei und seit 1951 durften Gemeinden mit mehr als 5000 Einwohnern eine eigene blau uniformierte Stadtpolizei einrichten. Der 01.0ktober 1975 bedeutete dann das Aus für diese Stadtpolizeistationen; die  bayerische Polizei wurde generell verstaatlicht und die Beamten trugen und tragen fortan Bayern weit grüne Uniformröcke. Und weil Herzogenaurach bei Kriegsende rund 4500 Einwohner hatte, zu denen noch über 2000 Heimatvertriebene und Flüchtlinge kamen, hatte die Stadt ihre eigene Polizei.

Mit Eberhard Alfes und Georg Hildel hatte der Verein zwei ehemalige bekannte Herzogenauracher Polizisten als Gesprächspartner eingeladen, die aus dem „Nähkästchen" plauderten und manche Fragen beantworten konnten. Der frühere Leiter der hiesigen Polizeiinspektion, Edi Breunig, ergänzte die Ausführungen seiner ehemaligen Kollegen.

Wie Eberhard Alfes ausführte waren in dem überschaubaren Städtchen die Polizisten respektierte Amtspersonen, die jedermann kannte. 7 Beamte taten von 1946 bis 1954 Dienst bei der hiesigen Stadtpolizei. Älteren Herzogenaurachern sind die Namen noch im Gedächtnis: Karl Litz, Josef Engert, Karl Grumann, Helmut Bauerfeld, Lorenz Neidl, Johann Schug und der Dienstvorgesetzte Johann Heinkelmann. Sie alle trugen stolz den dunkelblauen Uniformrock mit dem großen gestickten Herzogenauracher Stadtwappen, dem schwarzen Löwen auf goldenem Grund, am linken Oberarm. Und auf den breiten Uniformmützen mit dem schwarzen Schirm  prangte ebenfalls das Löwenwappen. Die Dienstränge der Herren Oberwachtmeister oder Hauptwachtmeister erkannte man an den silbernen Streifen an den Ärmeln der Uniformen: zwei bis vier Streifen (Heinkelmann) machten die Unterschiede bei den Diensträngen aus. Für die Uniformröcke und die dunklen Hosen kam übrigens die Stadtkasse auf. Man kaufte sie damals nicht von der Stange, sondern ließ sie in der Erlanger Uniformschneiderei Pröschel anpassen.

Und wie wurde man nach dem Krieg Polizist? Zunächst einmal musste man den Entnazifizierungsbescheid vorlegen. Und dann wurden bevorzugt die sog. 131er Soldaten eingestellt bzw. ehemalige Polizisten oder Soldaten vom hiesigen Flugplatz. Zunächst wurden die hiesigen Polizisten von Bürgermeister und Stadtrat für sechs Monate auf Probe eingestellt und sie erhielten in den ersten Nachkriegsjahren zusätzlich einen Fahrradausweis. An die Anschaffung eines Motorrads oder Autos war bei der abgespannten Wirtschaftslage der Stadt nicht zu denken. Fahrräder waren nach dem Zusammenbruch begehrte Objekte und als dem US-Kommandeur das Fahrrad gestohlen worden war, drohte der „Ami" mit der Verhängung der Todesstrafe, falls der Dieb gefasst werden würde.

Am 31.05.1954 wurde die hiesige Stadtpolizei aufgelöst und fortan in die Bayerische Landespolizei eingegliedert. Vorher allerdings hatten die hiesigen Polizisten noch einen Doppelmord aufzuklären, der das Städtchen 1953 erschütterte.

                                                                                                                Gä.

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