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Herzogenauracher Kinowerbung der 50-er und 60-er Jahre

Herzogenaurach. Dieter Hagen, Mitgründer des hiesigen Fotoclubs, entführte die Mitglieder des Heimatvereins in der Gaststätte Heller in die Kinowelt der 50-er und 60-er Jahre. Beliebter als alle anderen Vergnügungen war damals das Kino im Bayerischen Hof.

Seit den 30-er Jahren drehten sich beim „Galsters Helm" die großen Filmspulen und nach dem Zusammenbruch faszinierten sie mehr als zuvor ein Publikum, das sich nach Ablenkung und Zeitvertreib sehnte. Konnte man sich während der Woche nur einen Film am Abend ansehen, so gab es an den Sonntagen vier Vorstellungen. 1983 schloss das Kino für immer. Die Teenykomödie „SUPER-BIESTER" war am 24. April 1983 der letzte Filmstreifen in den alten "Bayerischen Hof Lichtspielen". Aus dem Nachlass sicherte sich Hagen 310 großformatige Dias, die er in monatelanger Arbeit für die heutige Technik aufbereitet hat und als Powerpoint Dokumentation präsentierte.  

Welche Filme lockten die Herzogenauracher ins Kino? Da lief „Export in Blond", ein Film über den internationalen Mädchenhandel. Wer sich die Zeit nahm, konnte in über dreieinhalb Stunden den Farbfilm „Wem die Stunde schlägt" mit Ingrid Bergmann und dem US-Star Gary Cooper ansehen oder den „Farbfilm um die Abenteuerlust" mit dem Titel „Columbus" besuchen, zu dem sogar Jugendliche in Begleitung Erwachsener Zutritt hatten.

Man besuchte Western und Kriminalfilme, war fasziniert von Buffalo Bill oder Tarzan, dem Herrn des Dschungels. Oft lief vor dem Hauptfilm noch ein kurzer Filmstreifen, immer gab es entweder „Fox tönende Wochenschau" oder „Blick in die Welt"  - doch immer gab es vor all den Filmstreifen die Werbedias, mit denen örtliche Geschäftsinhaber neu Artikel anpriesen und auf ihre Produkte aufmerksam machten.

Mit der schmachtenden Musik von Billy Vaughn, Fred Bertelmann, Bert Kaempfert oder Vico Toriani hinterlegt präsentierte Hagen die Werbedias, fast alle von Firmen oder Geschäftsinhabern, die längst nicht mehr existieren. Von „A" wie Stickerei Anger bis „Z" wie Miederwaren Zenger oder VW-Werkstatt und Tankstelle Zimmerer spannte er den Bogen quer durch die gesamte Produktpalette der Herzogenauracher Einzelhändler. Nur wenige von ihnen gibt es heute noch in der Stadt: Textil- und Bettenhaus (damals noch „Rudi") Welker, den Friseursalon Güßregen, Blumen Gauch, Möbel Fischer, Raumausstatter Drebinger, die Firma Dirsch, damals noch hauptsächlich auf Elektroinstallation konzentriert, die Beyschlagsche Apotheke, Haushaltswaren Maydt, Schreibwaren Ellwanger oder die Firma Sport Hofmann.

An viele andere Geschäfte erinnern sich nur noch ältere Herzogenauracher: die Drogerien Deitemeier, Horbaschek oder Dassler, an die Bäckereien Bucher, Mauser oder Kern, an Spielwaren Strobach oder das Bekleidungshaus von Alfons Ort (Werbespruch: „Geh´ nicht fort, kauf´ am/bei Ort"). Und vom Kitterers Erwin mit seinem Friseursalon, vom Hutsalon Peetz/Kroder in der Würzburger Straße, von Lebensmittel Wellein in der Erlanger Straße erzählen nur noch die Älteren und sie wissen auch, dass das Tabakwaren- und Zeitschriftengeschäft Probst in der Hauptstraße einst ein Uhrmacher-Laden war so wie Uhren Daigfuß im Steinweg.

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